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Faktum Ruhrgebiet: Formen der Identifikation und Repräsentation

Mai 15 @ 18:00 - 20:00

MODERATION: Stefan Berger

Mit Theo Grütter (Ruhrmuseum), Christoph Hübner und Gabriele Voss (unabhängige FilmkünstlerInnen), Asli Sevindim (Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen)

Was ist das Ruhrgebiet für wen? Und warum ist es wichtig, sich mit den Formen der Identifikation mit und Repräsentationen von der Region auseinanderzusetzen? So das Thema dieser Auftaktveranstaltung, die museale Ansätze der gesellschaftlichen Identifikations- und Aneignungsprozesse einerseits, und Praktiken des Alltags andererseits ins Visier nimmt.

Die Bergbaufolgelandschaft des Ruhrgebiets ist eine dynamische Konstellation, in der Materialien, Klima, Lebewesen, Gesellschaft, Kapital, Arbeit, Technik und andere Kräfte interagieren. Abstrahierend gesagt: Natur und Kultur bilden ein sozial-ökologisches System, das Wirklichkeiten schafft. Aus diesem Blickwinkel sind Geschichtlichkeit und Transformation unauflöslich miteinander verbunden. Dieses Wechselspiel von Geschichtsbewusstsein und Wandelfähigkeit spielt für Prozesse der Identifikation mit dem Ruhrgebiet eine große Rolle. Dabei geht es nicht um eine festgelegte Identität im Sinne ethnischer, beruflicher, politischer oder religiöser Zugehörigkeit, sondern um gesellschaftliche und umweltliche Strukturen, die Identifikation für jeden Menschen zu einer spezifischen und vielschichtigen Erfahrung machen. Formen der Identifikation, wie die hier im Fokus stehende räumliche (städtisch-lokale und regionale) Aneignung des Ruhrgebiets, sind wiederum eng verknüpft mit Formen der Darstellung und Repräsentation, mit Wissensvermittlung, Diskursen, Kampagnen, künstlerischen und anderen kulturellen Zuschreibungen, Typisierungen, Erwartungen und Erinnerungen. Dazu gehören museale Narrative der Schwerindustrie und ihrer Folgen ebenso wie persönliche Erinnerungen an die schwere Arbeit unter Tage oder im Stahlwerk, Stolz auf die Traditionen von Solidarität und kulturellem Pluralismus, auf den scheinbar gemeisterten Strukturwandel und die rekultivierte Landschaft, sowie Neuinterpretationen von Geo-Ressourcen im Zeitalter des vom Menschen verursachten Klimawandels. Wir laden Sie ein, von Ihrer Wahrnehmung des Ruhrgebiets zu erzählen und Identifikationen mit der Region aus unterschiedlichen Perspektiven gemeinsam mit den SprecherInnen zu diskutieren.

 


Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe “Regionale Identifikationen im Ruhrgebiet. Zwischen offiziellen Erinnerungskulturen und alltäglicher Praxis“, die im Mai bis Juli 2025 stattfindet.

Organisation: Stefan Berger (Institut für Soziale Bewegungen, Ruhr Universität Bochum), Frank Hillebrandt (FernUniversität Hagen), Ute Eickelkamp (Deutsches Bergbau-Museum Bochum)

Details

Datum:
Mai 15
Zeit:
18:00 - 20:00
Veranstaltungskategorien:
,

Veranstaltungsort

Ruhrmuseum, Zollverein Essen
Gelsenkirchener Straße 181
Essen, 45309
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